Die guten News gleich zu Anfang: Auch wenn Großbritannien seit Januar aus der EU raus ist, aufgrund der Übergangsphase von mehr als einem Jahr tut sich zumindest für 2020 nichts Neues auf. Sprich, man kann genau so einfach rein und raus wie seit jeher.
Erst 2021 wird es dann so richtig spannend, denn noch kann niemand wirklich abschätzen, wie das alles an den Grenzen und internationalen Flughäfen aussehen wird. Heute dreht sich alles darum, wie man sich schon jetzt darauf einstellen kann, bald nach Großbritannien zu verreisen. Besonders auch mit Blick auf Nordirland ist das eine komplexe und heikle Frage.
Reisen werden komplizierter, aber auch günstiger
Ein schwaches Pfund bedeutet nichts Gutes für die Briten – aber für alle die aus der Eurozone kommen schon. Nach den Wahlen am 12. Dezember erholte sich das Pfund Sterling zwar kurzzeitig, aber mittlerweile ist es wieder auf dem Niveau kurz nach dem Referendum zum Thema Brexit. Man bekommt also mehr für den eigenen Euro, muss sich dafür jedoch auf mehr Warterei bei den Wechselstuben einstellen. Denn besonders England ist als Reiseland ungebrochen beliebt, allen voran London mit seinen vier internationalen Flughäfen. Wie sich das Pfund entwickeln wird, ist schwer vorauszusagen. Daher ist es vielleicht empfehlenswert, bereits langfristig zu planen und nun zu buchen.
Wie sieht das mit der Reiseversicherung aus?
Dies ist ebenfalls ein interessantes Thema, welches so in der Politik noch nicht wirklich angesprochen wurde – allerdings kann man das bei einer Menge an Dingen beklagen, die beim Brexit alle schiefgelaufen sind. Stand heute scheint es, als ob man sich zumindest für den Rest des Jahres keine Sorgen zu machen braucht. Alle gebuchten Reisen mit Versicherungen haben in der nun begonnenen Übergangsphase Bestand. Wie es danach allerdings weitergeht steht immer noch in den Sternen.
Der allgemeine Konsens jedoch ist, dass die Preise für europäische Reiseversicherungen irgendwann steigen. Dies hängt davon ab, mit welcher Art von Geschäft das Vereinigte Königreich zustande kommt. Man geht davon aus, dass Erhöhungen zwar unvermeidlich sind, es jedoch unwahrscheinlich ist, dass die Erhöhung auch im Falle eines Brexit ohne Nachfolgeregelung sofort erfolgt. Das klingt also nach gemäßigter Entspannung auf den Märkten.
Internationale Spiele
Zum Schluss noch ein Blick auf andere Bereiche des öffentlichen Lebens. Während die Kosten für Reisen ins Land zwar auf lange Sicht sinken dürfen, scheinen andere Branchen ein wenig mehr Probleme zu bekommen.
So sind Lizenzen für die beliebten Buchmacher auf der Insel schon jetzt stark limitiert; dies hat zur Folge, dass immer mehr Sportwetten online platziert werden. Hier sollte man also auch immer darauf achten, in welcher Währung man aktiv wird. Solange der Euro noch vom Brexitchaos profitieren kann, sollte man dies nutzen. Großbritannien wird aber auch nach Ende der Phase weiterhin ein reges Interesse daran haben, die eigene Szene so weit wie möglich zu stärken. Der Tourismus wird also auf lange Sicht nicht unter der neuen Realität leiden – auch wenn die Hürden für Touristen samt Visum und erhöhten Einreisekontrollen wohl deutlich ansteigen werden. Aber das hat man sich in der Regierung wohl selbst zuzuschreiben.