Auf einer Fläche von 360 Quadratkilometern breitet sich der größte See Italiens aus. Begrenzt von den Dolomiten und der Poebene wird der See gesäumt von raschelnden Palmen, duftendem Oleander und blühenden Magnolien. Ein ständiges laues Lüftchen sorgt fast ununterbrochen dafür, dass auch die brütende Sommerhitze nicht den Spaß an hübschen Küstenstädtchen und Rast in den zahlreichen Freiluftcafés verderben kann. Ein Roadtrip um den Gardasee und an naheliegenden Städten wie Verona ist aber nicht nur im Sommer empfehlenswert. Gerade wer den Touristenmassen entkommen und dennoch milde Temperaturen genießen möchte, sollte seinen Urlaub auf dem Gardasee im Herbst oder im Frühling einplanen.
Malcesine an den Hängen des Monte Baldo
Am Ostufer erhebt sich trutzig die Skaligerburg auf einem Felsvorsprung, das Wahrzeichen von Cassone di Malcesine. Der kleine Ort wird seinem Beinamen „Perle des Gardasees“ voll gerecht. Auf einer seiner Italienreisen wurde Johann Wolfgang von Goethe hier sogar kurzzeitig inhaftiert, weil er beim Zeichnen des charmanten Ortes unter Spionageverdacht geriet. Ein Bummel durch die kleinen Gassen des mittelalterlichen Ortskerns führt zu urigen Bars und Restaurants mit typisch italienischen Gerichten. In der Nähe des Hafens lockt der gotische Palazzo del Capitani die Besucher durch offene Gewölbe in einen kleinen Palmengarten.
Beschwingt zum Südufer des Gardasees
Nach Süden führt die Straße durch das Weinbaugebiet Bardolino. In historischen Winzergärten wird der leichte Rotwein aus diesem Gebiet ausgeschenkt. Charakteristisch sind aber auch der Grappa, das Olivenöl und der Aceto Balsamico.
Weiter führt der Weg zur Halbinsel Sirmione am Südufer. 70 Grad heißes, schwefelhaltiges Thermalwasser wussten hier bereits die Römer zu schätzen. Prächtige alte Villen und die Grotte di Catullo im Zusammenspiel von knorrigen Olivenbäumen und einer blühenden südländischen Pflanzenpracht vermitteln eine idyllische, zauberhafte Atmosphäre. Unterhalb der antiken Stätten erstreckt sich ein Badestrand, von dem aus man einen optimalen Blick auf See und Gebirge hat.
Malerisches Westufer
Steile Berghänge rahmen den Ort Limone Sul Garda ein. Die pittoreske Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und der mächtige barocke Dom prägen das romantische Flair von Limone. Zwar reihen sich rundherum leuchtend gelbe Zitronengärtchen aneinander und doch stemmt der Name Limone nicht von dieser Frucht, sondern vielmehr von dem lateinischen Begriff „Limes“ für Grenze ab.
Verona – Highlight und kultureller Höhepunkt einer Reise an den Gardasee
Wenn man mit dem Auto auf dem Gardasee unterwegs ist, sollte man sich Verona nicht entgehen lassen. Die romantische italienische Stadt ist nur 40 Minuten Autofahrt von Sirmione entfernt. Das Parken in Verona ist kein großes Problem, vor allem weil man zentrale Parkplätze auch im Voraus buchen kann. Davon kann man zu Fuß die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Verona besichtigen.
Nicht nur Opernliebhaber und Freunde von Shakespeare lockt es nach Verona. Dabei haben geschäftstüchtige Veroneser ihr Amphitheater und die Geschichte von Romeo und Julia in ihren Mauern gut für den Fremdenverkehr und die sprudelnden Einnahmen daraus zu vermarkten gewusst. 50 n. Chr. erbauten die Römer das Amphitheater, in dem heute die weltberühmten Opernfestspiele alljährlich stattfinden.
Der Triumphbogen Arco del Gavi, die antiken Stadttore Porta dei Borsari und Porta dei Leoni führen zurück in die römische Zeit und in die Zeit der Skaliger. Sehenswerte kleine Kirchen und der Dom Santa Maria Matricolare und viele kulturhistorische Bauwerke haben Verona zu einem Gesamtkunstwerk geformt und in die Reihe der Weltkulturerben ernannt werden lassen.