Freunde von Wassersportarten und idyllischen Landschaften müssen keine weiten Reisen unternehmen, um auf ihre Kosten zu kommen: Nahezu über das gesamte Bundesgebiet verteilen sich Seen, die einen Besuch lohnen. Welche Ausflugsziele dabei besonders empfehlenswert sind, haben wir im folgenden Artikel für Sie zusammengefasst.
1. Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern)
Die Mecklenburgische Seenplatte ist eine weitläufige Seenlandschaft am nordöstlichen Rand Mecklenburg-Vorpommerns. Sie ist Bestandteil der Nordostdeutschen Seenplatte, die im Norden an die Ostsee grenzt und durch das Abschmelzen von Gletschern in der Weichsel-Kaltzeit vor circa 20.000 Jahren entstanden ist.
Das Gebiet umfasst über 1.000 einzelne Seen, die über Flussläufe miteinander verbunden sind. Neben Wassersport-Möglichkeiten wie Kanufahren oder Segeln, bietet die Seenplatte vor allem abwechslungsreiche Natureindrücke: Eine große Anzahl an verschiedenen Tier- und Pflanzenarten sind in der Region beheimatet.
Für Besucher, die sich lieber an Land aufhalten möchten, gibt es ebenfalls viel zu sehen. Besonders empfehlenswert sind der Müritz Nationalpark und die Nossentiner / Schwinzer Heide. Die Landschaft wird von Dörfern, Kleinstädten und historischen Bauwerken gesäumt, sodass auch kulturell Interessierte auf ihre Kosten kommen. Nicht nur in den warmen Jahreszeiten lohnt sich ein Besuch. Der Herbst mit seinen kräftigen Farben ist an der Mecklenburgischen Seenplatte ein besonderes Erlebnis, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten.
2. Bodensee (Baden-Württemberg / Bayern)
Der Bodensee liegt am Dreiländereck, an dem Deutschland, Österreich und die Schweiz aufeinandertreffen. Streng genommen besteht das größte Gewässer Deutschlands aus zwei Seen (Obersee und Untersee), die über einen Flusslauf miteinander verbunden sind. Insgesamt umfasst die Wasserfläche etwa 540 Quadratkilometer und bietet unter anderem Badestrände, vielfältige Wassersportangebote wie Windsurfen und Segeln sowie Campingplätze. Daneben lohnen sich für Besucher Ausflüge in die umliegenden Städte wie Konstanz, Friedrichshafen oder Bregenz.
Ein besonderes Highlight stellen die Bodensee-Inseln dar, die Sie sehr gut über die bestehenden Fährverbindungen erreichen können. Die Reichenau können Sie sogar zu Fuß besuchen, da ein Damm das Festland mit der Insel verbindet. Wenige Kilometer vom Bodensee entfernt, können Sie außerdem den größten Wasserfall Europas bestaunen, den Rheinfall Schaffhausen.
3. Chiemsee (Bayern)
Der Chiemsee wird aufgrund seiner Lage und Größe im Volksmund auch als bayerisches Meer bezeichnet: Mit einer Fläche von etwa 80 Quadratkilometern ist das Gewässer im bayerischen Alpenvorland der drittgrößte See Deutschlands. Die naturbelassene Region des Chiemgau, der Umgebung des Chiemsees, ist gerade Wanderfreunden sehr zu empfehlen: Vor allem das eindrucksvolle Alpenpanorama werden Sie so schnell nicht vergessen. Auf der Insel Herrenchiemsee im südöstlichen Teil des Sees können Sie das gleichnamige Schloss besichtigen, in dem wechselnde Kunstausstellungen gezeigt werden.
Sehr zu empfehlen ist die Teilnahme an einer Sternenfahrt, einer nächtlichen Bootsfahrt auf dem See. Rund um den Chiemsee können Sie außerdem verschiedenste Freizeitaktivitäten wahrnehmen, wie etwa Klettern, Rafting-Touren, Rodeln oder Skifahren. Im Sommer kommen Musikbegeisterte mit dem Chiemsee Summer auf ihre Kosten: Bei dem mehrtägigen Festival treten auf fünf Bühnen insgesamt etwa 100 Acts auf.
4. Großer Stechlinsee (Brandenburg)
In Brandenburg, nahe der nördlichen Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern, befindet sich der Große Stechlinsee (auch: Großer Stechlin oder Stechlin). Das Gewässer umfasst eine Fläche von etwa vier Quadratkilometern und ist berühmt für seine hohe Wasserqualität. Es beherbergt die Stechlin-Maräne, eine Fischart, die nur hier zu finden ist. Der See ist außerdem namenstiftend für Theodor Fontanes letzten Roman Der Stechlin gewesen.
Vom Ufer aus können Sie wegen des glasklaren Wassers bis auf den Grund sehen, der an den tiefsten Stellen etwa 70 Meter hinab reicht. Rund um den See laden Wanderwege zum Spazierengehen ein. Wer ihn umrunden möchte, hat etwa 16 Kilometer vor sich. Auch mit dem Fahrrad lohnt sich die Strecke, auf der Sie die Naturlandschaft des Sees bewundern können. Im Sommer ist der Stechlin ein beliebtes Ziel für Schwimmer und Taucher. Im nahegelegenen Ort Neuglobsow können Sie im Stechlinsee-Center das Angebot der Touristen-Information nutzen.
5. Großer Plöner See (Schleswig-Holstein)
Im westlichen Teil des Naturparks Holsteinische Schweiz in Schleswig-Holstein liegt der Plöner See. Er ist der größte und tiefste See im Norden Deutschlands und weist eine sehr gute Wasserqualität auf. Ursprünglich formten zwei Gletscher das östlich gelegene Plöner Becken und das Aschberger Becken im Westen. Die beiden Areale sind über einen Flachwasserbereich miteinander verbunden. Dieser ist ein Natur- und Vogelschutzgebiet, das einer Vielzahl an Vögeln als Nistplatz dient und nicht betreten werden darf. Vom Ufer des Sees aus haben Sie gute Sicht auf das Plöner Schloss in der gleichnamigen Kreisstadt.
Insgesamt laden 13 ausgewiesene Badestellen zum Verweilen ein. Außerdem können Sie einen Grillplatz benutzen und Wassersport-Angebote wie Segeln, Surfen oder Rudern in Anspruch nehmen. Auch eine Rundfahrt mit einem der Ausflugsboote ist sehr empfehlenswert, um die etwa 30 Quadratkilometer umfassende Seenlandschaft kennenzulernen.
6. Walchensee (Bayern)
Der Walchensee liegt südlich von München im Alpenvorland. Besucher werden die Naturbelassenheit des Gewässers und der Umgebung zu schätzen wissen: So ist nur etwa ein Drittel des gesamten Uferbereichs freigegeben, die übrige Fläche ist Landschaftsschutzgebiet und für Besucher nicht zugänglich. Das gilt auch für die dichtbewachsene Insel Sassau nahe dem östlichen Ufer. Das klare türkisfarbene Wasser zeichnet sich durch beste Qualität aus, was maßgeblich auf das Fahrverbot für motorbetriebene Boote zurückzuführen ist. Dem Betrachter bietet sich eine weitläufige Sicht auf unverbaute Landschaft. Attraktiv ist das Gebiet nicht nur für Schwimmer, sondern auch für Taucher: Auf dem Grund des Sees können einige beeindruckende Wracks erforscht werden.
Im gleichnamigen Luftkurort Walchsensee können Sie in Hotels oder Ferienwohnungen unterkommen und den authentischen Charme Oberbayerns erleben.
7. Schluchsee (Baden-Württemberg)
Mitten im Herzen des Hochschwarzwalds liegt der Schluchsee. Der Stausee ist das größte Gewässer der Region und somit Zentrum des Wassersports im Schwarzwald. Vom Bahnhof der gleichnamigen Gemeinde aus ist der See fußläufig zu erreichen und kann über einen Wanderweg vollständig umrundet werden. Um das Gewässer hautnah zu erleben, können Sie entweder ein Ruder-, Elektro- oder Tretboot ausleihen und sich gemütlich treiben lassen. Daneben haben Sie die Möglichkeit, eine Rundfahrt mit einem Ausflugsschiff zu unternehmen. Im Sommer können Sie sich an den idyllischen Strandabschnitten erholen.
Wer im Winter am Schluchsee unterwegs ist, kann im nahegelegenen Ort Fischbach Skifahren oder Langlaufen. Auch der Feldberg als beliebtes Ziel von Wintersportlern liegt in erreichbarer Nähe. Bei einem mehrtägigen Aufenthalt ist außerdem der Besuch der Stadt Freiburg sehr empfehlenswert.
8. Tegernsee (Bayern)
Eines der beliebtesten Ausflugsziele in Bayern ist der Tegernsee, der sich etwa eine Autostunde von München entfernt befindet. Der See liegt im Tegernseer Tal, das vollständig von Bergen umschlossen ist. Viele Einwohner der Landeshauptstadt nutzen den See als Naherholungsgebiet und unternehmen Wochenendspaziergänge auf einem der Wanderwege um das Gewässer. Anders als beispielsweise am Walchensee ist das gesamte Ufer des Tegernsees betretbar. Stellenweise ist es jedoch dicht mit Schilf bewachsen. Vom Ufer aus können Sie die Sicht auf die beeindruckende Alpenkulisse genießen. Außerdem stehen Ihnen Freizeit-Angebote wie Beachvolleyball, Golf oder Nordic Walking zur Auswahl.
Wenn Sie länger am Tegernsee verweilen möchten, können Sie aus einer Vielzahl an Unterbringungen wie Hotel- oder Pensionszimmer in den umliegenden Gemeinden wählen.
9. Altmühlsee (Bayern)
Südwestlich von Nürnberg befindet sich der Altmühlsee, an dessen Ufern zahlreiche Liegewiesen und Strandabschnitte im Sommer einen besonders angenehmen Aufenthalt ermöglichen. Im nördlichen Teil des Sees befindet sich ein Flachwasserbereich, der als Nistplatz für über 300 Vogelarten und als Station für Zugvögel dient. In der Zeit von April bis Oktober werden vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) informative Führungen über das Gelände angeboten. Wanderfreunde können die unmittelbare Umgebung des Sees auf dem Rundweg kennenlernen.
Sommerbesucher erwartet mit den alljährlichen Altmühlsee Festspielen ein besonderes kulturelles Highlight: Dabei werden auf der Freilichtbühne über einen Zeitraum von sechs Wochen Theaterstücke bekannter Autoren wie E.T.A. Hoffmann aufgeführt.
10. Großer Wannsee (Berlin)
Der beliebte Badesee in Deutschlands Hauptstadt liegt im Südwesten der Metropole unweit von Potsdam. Er ist Teil eines Netzes aus Seen und Zuläufen, das sich nach Norden und Süden etwa zwölf Kilometer weit ausbreitet. Spricht man allgemein vom Wannsee, so ist damit der Große Wannsee gemeint, der eine weitaus größere Fläche abdeckt als der Kleine Wannsee, der sich südlich an das große Gewässer anschließt.
Am nördlichen Ufer können sich Besucher im Strandbad Wannsee erholen, dem größten Freibad Berlins. Das Süd- und Ostufer wird gesäumt von zahlreichen Schiffs-Liegeplätzen und Segelvereinen. Schon immer hatte die Personenschifffahrt für den See große Bedeutung, auch heute ist es möglich, das Gebiet mit einem der Ausflugsschiffe zu erkunden.
Das sind alles wunderschöne Seen. Allerdings ist der Schweriner See mit seinen verbundenen Seen auch sehr empfehlenswert. Der Schweriner See gilt als 3. Größter Binnensee in Deutschland.