Hawaii ist eine der entlegensten Inselgruppen der Welt und erreichte in jüngster Vergangenheit neue Bekanntheit durch den Dauerohrwurm „Somewhere over the Rainbow“ sowie die Crime-Serie „Hawaii 5-0“. Die polynesischen Südsee-Inseln gehören rechtmäßig zu den USA, besitzen jedoch auch großen japanischen Einfluss. Der Feel-good-Staat, auch Aloha State genannt, ist ein beliebtes Urlaubs- und Forschungsziel sowie die Heimat von Barack Obama. Selbst wenn Sie hier einen der seltenen Regentage erwischen, ist das kein Grund den Tag drinnen zu verbringen, denn Regen wird von den Einheimischen liebevoll „flüssiger Sonnenschein“ genannt.
1. Die Ankunft
Bereits bei der Ankunft am Flughafen der Hauptstadt Honolulu wird Ihnen von Einheimischen eine Blumenkette, genannt „Lei“, um den Hals gehangen. Schnell bekommen Sie das Gefühl von „Aloha“ Spätestens wenn der erste Einheimische Sie mit der typischen Handbewegung (Faust bilden, kleinen Finger und Daumen ausstrecken) begrüßt. Die Blumenketten drücken den Verbund der Inseln aus und sind ein herzliches Willkommensgeschenk. Der frische Duft der Orchideen verschönert den tristen Aufenthalt am Flughafen und die Überführung zu Ihrer Unterkunft. Leis sind ein bekanntes Symbol Hawaiis und werden bis heute in Handarbeit gefertigt. Die Blüten werden auf die Rippe eines Kokosblattes gereiht und man kann sie zu jedem Anlass tragen. Trotz kultureller Veränderungen werden die bunten Kränze noch lange bestehen bleiben und das hawaiianische Bild prägen.
2. Pearl Harbor
Ebenfalls auf der Insel Oʻahu befindet sich der bekannte Hafen und Handlungsort des gleichnamigen Films „Pearl Harbor“. Berühmtheit erlangte der Navy-Stützpunkt durch den Luftangriff der Japaner im Zweiten Weltkrieg, welches den Eintritt der USA in selbigen auslöste. Neben dem eigentlichen Hafen kann auch das damals gesunkene Marineschiff „USS Arizona“ mit einem Boot besichtigt werden. Oft ist noch aus dem Schiff austretendes Öl auf der Wasseroberfläche erkennbar. Dieser farbenfrohe Schimmer wird im Gedenken an die Opfer „Tränen der Arizona“ genannt. Bootstour sowie Eintritt in das Museum sind kostenfrei. Von Honolulu aus fahren Linienbusse mit Halt „Pearl Harbor“. Als kleiner Tipp: Früh aufstehen lohnt sich! Die kostenlosen Tickets sind heiß begehrt und bereits gegen Mittag alle vergriffen.
3. Manoa Falls
Um die wahre Schönheit der Insel zu Erleben, empfehlen wir einen halbtägigen Wanderausflug zu den Manoa-Wasserfällen. Pflanzenfreunde werden auf dieser Wanderung durch die hawaiianischen Tropen aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Neben dem höchsten zugänglichen Wasserfall der Insel (46 m) sind weitere kleine Wasserfälle, glasklare Bäche und seltene Pflanzen in voller Blüte zu bewundern. Anders als in anderen Regenwäldern droht hier keine Gefahr von gefährlichen Tieren, da es wegen der großen Entfernung zum Festland keine giftigen Schlangen oder Spinnen gibt. Einheimische Tourguides führen Sie durch den gut zugänglichen Dschungel über den 1,5 km langen Pfad zum Wasserfall und Sie erfahren von ihnen viel Wissenswertes. Der schmale Weg führt direkt an Drehorten der Serie „LOST“ und „Jurassic Park“ vorbei. Unbedingt festes Schuhwerk tragen, da der Gang oft etwas rutschig sein kann. Ebenfalls sollten Sie ein Moskito-Spray nicht vergessen. Der einzige Nachteil ist, dass es nicht erlaubt ist in dem Becken am Fuß des Wasserfalls zu baden, da große Steine herabfallen könnten. Der Anblick der Manao-Fälle entschädigt dieses Verbot in jeden Fall.
4. Lava erstarrt im Meer
Hawaiʻi ist eine der acht Hauptinseln und wird im Volksmund nur „Big Island“ genannt. Sie bietet eines der beeindruckendsten Naturspektakel der Welt. Auf der größten Insel des Archipels ist eine Vielzahl von Vulkanen beheimatet. Einer von ihnen, der „Kīlauea“, ist seit 1983 ununterbrochen aktiv. Er ist neben weiteren aktiven Vulkanen Teil des „Hawaiʻi-Volcanoes-Nationalpark“ und somit einen Ausflug auf jeden Fall wert. Der aktivste Feuerspucker der Erde befördert heiße Lava ober- und unterirdisch bis zum Meer. Hier werden Sie hautnah Zeuge eines Naturschauspiels, welches es sonst nirgendwo zu bestaunen gibt: Die heiße Lava verändert die Umrisse von Big Island ständig und hat die Inselkette erschaffen. Bootstouren bringen Sie nah genug an die Küste um das Schauspiel live mitzuerleben. Am besten eignet sich dafür die Abenddämmerung, da das flüssige Feuer dann den dunklen Nachthimmel und das tiefblaue Meer leuchtend Rot erstrahlen lässt. Das Zischen und Dampfen beim Erreichen des Wassers ist aber nur einer der Gründe, warum der Nationalpark einen Besuch wert ist. Der heilige Ort der Ureinwohner und Heimat der Feuergöttin „Pele“ bietet eine Vielzahl von Wanderwegen durch verbrannte Wälder, Lavahöhlen mit alten Felszeichnungen sowie ein Museum. Sie können gerne alleine auf Erkundungstour gehen, sollten sich aber im Vorfeld mit den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen vertraut machen.
5. Hula
Wenn Sie schon auf Hawaii sind, ist der Hula Pflicht. Der typisch hawaiianische Tanz erzählt Geschichten und diente früher der Überlieferung von Traditionen und der Unterhaltung. Der Hula wird auf vielen Festivals und an besonderen Tagen gezeigt. Kleidung und Schmuck der Tänzer sind ebenso wichtig wie der Tanz an sich und die Instrumente. Trommeln werden zum Beispiel aus Palmen und Haifischhaut sowie Rasseln aus Perlen und Kokosnüssen, die mit Federn verziert sind, gebaut. Allein das Zusehen bringt Ihnen das Gefühl der Südsee und von Urlaub perfekt näher. Tipp: Fragen Sie lieber bei einem Reiseleiter nach authentischen Shows, bevor sie von den klischeehaften Kokosnuss-BH-tragenden Damen, die für Touristen etwas mit den Hüften wackeln, enttäuscht werden.
6. Die schönste Stadt auf Maui
Lāhainā ist der Name des alten Walfang- und Plantagenortes. Er bedeutet in der hawaiianischen Sprache „Gnadenlose Sonne“ und macht seinem Namen alle Ehre. Allein für diese Stadt lohnt sich die kurze Überfahrt nach Maui. Sogar König Kamehameha I. ließ seinen Hof hierher verlegen. Beliebtes Fotomotiv ist der fast 150 Jahre alte Banyanbaum im Ortszentrum. Lāhainā war einst der wichtigste Walfängerhafen im pazifischen Ozean. Hier können Sie den Tag in einer alten Walfängerkneipe verbringen und traditionelle Gerichte mit Blick auf den West Maui Mountain genießen. Neben ein paar Kreuzfahrtschiffen zieht das lauwarme Wasser um Maui jedes Jahr tausende von Buckelwalen an. Der lebhafte Hafen Lāhainās ist daher auch Ausgangspunkt für Walbeobachtungstouren. Die riesigen Flossen der Meeressäuger sind in jedem Fall ein Foto wert.
7. Polynesisch-asiatische Küche
„Viele Köche verderben den Brei.“ könnte man denken. Falsch! Auf Hawaii finden saftige, amerikanische Steaks, asiatische Reisgerichte und tropischer Kokosnuss-Pudding einen Einklang. Wer möchte seine Vorspeise nicht auf einem Bananenblatt serviert bekommen? Einmalig ist hier die Verschmelzung der Einflüsse aus den verschiedenen Teilen der Welt. Europäische Küche gewürzt mit fernöstlichen Gewürzen und tropischen Zutaten, um nur ein Beispiel zu nennen. Vorsicht: Sollten Sie Fisch bevorzugen, lassen Sie sich nicht von „Dolphin“ abschrecken. Gemeint ist hier meist eine Goldmakrele. Und falls Sie auch lieber Reisender statt Tourist sind, bestellen Sie keine Pizza Hawaii. Diese Erfindung stammt nämlich aus Deutschland.
8. Baden
Egal ob im Pool oder im Meer sollten Sie mehrere Tage mit dem entspannten Wasserspaß verbringen, Sie sind schließlich im Urlaub. Hawaii bietet eine große Anzahl schöner Strände, die es Jahr für Jahr an die oberen Plätze der schönsten-Strände-Rankings der Reisemagazine schaffen. Ganz egal, ob Sie einen der ruhigen Strände oder einen Hotspot bevorzugen, sind die Primärfarben hier am Strand überall weiß und türkis. Korallenriffe laden zum Schnorcheln und Tauchen ein. Abgelegene Buchten finden Sie neben den belebten Sandabschnitten wie Waikiki Beach und Hanauma Bay ebenfalls genügend. Tipp: Lassen Sie Ihre alte Badehose zuhause und legen Sie sich eine neues Modell von hippen einheimischen Designern zu.
9. Waikiki
Der Stadtteil von Honolulu auf der Insel Oʻahu beherbergt mit dem Waikiki-Beach einen der berühmtesten Strände der Welt. Der Strand an der Südküste zählt zu den touristischen Hotspots der Inselgruppe und sollte auf jeder Places-to-see-Liste stehen. Sonnenanbeter sind hier bestens aufgehoben. Sollte Ihnen entspanntes Liegen am Strand nicht genügen, gibt es hier auch die Möglichkeit in einem der Korallenriffe der Insel zu schnorcheln oder Sie probieren sich beim Nationalsport der Hawaiianer, dem Surfen. Das Reiten auf den Wellen des Pazifiks wurde auf Hawaii erfunden und wird ab Anfang 2013 als offizieller Schulsport eingeführt. Angrenzend an den Strand befindet sich das Wahrzeichen von Waikiki. Schon aus dem Flugzeug zu sehen ist der 1,5 km² große Krater des „Diamond Head“. Der Berg zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der USA und wurde früher zur militärischen Küstenverteidigung genutzt. Heute können sie den Krater des erloschenen Vulkans durch diverse Tunnel erreichen und besichtigen. Ebenso bekannt ist Waikiki für das pulsierende Nachtleben und die exklusiven Restaurants in Nachbarschaft zu großen Hotels wie dem Hilton oder Hyatt.
10. Den Rückflug zum Highlight machen
Durch die große Entfernung gibt es von Deutschland aus leider keine Direktflüge nach Hawaii. Was vordergründig als Nachteil klingt, können Sie auch zu Ihrem Vorteil nutzen und auf dem Rückflug einen kleinen Zwischenstopp an der amerikanischen Westküste einlegen. Garantiert verkraften Sie den großen Zeitunterschied von 12 Stunden und den damit verbundenen Jetlag besser, wenn Sie einen Tag in Los Angeles mit Shopping verbringen oder einfach nur durch West Hollywood schlendern. Häufig ist auch ein Stop in San Francisco vorgesehen. Die Zeit dort verbringen Sie am besten mit Sightseeing oder einem entspannten Picknick im Golden Gate Park. Ihr Gepäck können Sie problemlos im Flughafen unterbringen.