Teneriffa, die größte der Kanarischen Inseln, liegt etwa 250 Kilometer vor der Küste Marokkos. Mit ihrem ganzjährig milden Klima und der vielfältigen Flora und Fauna bietet die spanische Vulkaninsel sowohl Strandurlaubern als auch Naturliebhabern, Wanderern und Aktivurlaubern ein attraktives Urlaubsziel. Das Spektrum reicht von wüsten Vulkanlandschaften bis zu üppigen, sattgrünen Landstrichen. Neben traumhaften Sandstränden und interessanten Städten besitzt die Insel auch ein großes Freizeitangebot. Wir haben für Sie zehn Highlights ausgewählt, die Sie sich bei Ihrem Besuch der facettenreichen Insel auf keinen Fall entgehen lassen sollten – und wann Sie kommen, spielt auch keine Rolle, denn Teneriffa hat ein angenehmes Klima über das ganze Jahr.
1. La Laguna
Nur wenige Kilometer westlich von Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz entfernt liegt San Cristóbal de La Laguna, kurz La Laguna genannt. Bis 1723 war die Universitätsstadt selbst die Hauptstadt der Insel und ist heute mit über 150.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Teneriffas. Sie ist nicht nur ein künstlerisches, kulturelles und religiöses Zentrum (die Stadt beherbergt neben der Universität San Fernando auch den Bischofspalast), sondern auch ein historisches Erbe Teneriffas.
Die Stadt ist im kolonialen Stil im Schachbrettmuster angelegt; sie ist angefüllt mit beeindruckenden Baudenkmälern, mit alten Herrenhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit üppig bewachsenen Patios, mit Palästen und prächtigen Kirchen. Hier befinden sich einige der wichtigsten sakralen Denkmäler Teneriffas. Die historische Altstadt von La Laguna wurde 1999 zum UNESCO-Welterbe erklärt, 2009 wurde sie als Stadt mit dem am besten restaurierten Stadtkern Spaniens ausgewiesen.
Einen Besuch La Lagunas sollten sich Teneriffa-Urlauber keinesfalls entgehen lassen. Liebhaber kanarischer Architektur kommen genauso auf ihre Kosten wie Kulturfreunde oder Urlauber, die einfach das Leben in der bunten Stadt mit ihrem einzigartigen Flair auf sich wirken lassen wollen. Weil sie 550 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist es in der Stadt übrigens um einige Grad kühler als im benachbarten Santa Cruz.
2. Teide Nationalpark
Der Teide Nationalpark ist bei Touristen die erste Wahl für Ausflüge. Zu Recht: Die 13.000 Hektar große Vulkanlandschaft wird überragt vom Pico del Teide, dem mit 3718 Metern höchsten Berg Teneriffas. Er ist der dritthöchste Inselvulkan der Welt. Die schroffe, zerklüftete Gebirgslandschaft bietet einen atemberaubenden Anblick und lockt viele Wanderer hierher.
Der Teide und die ihn umgebende Berglandschaft wurden 1954 als Nationalpark ausgewiesen; 2007 wurde das Gebiet von der UNESCO in die Liste der Weltnaturerbe aufgenommen. Wildhüter sichern seitdem den Schutz der einzigartigen Natur, daher muss für die Besteigung des Gipfels zunächst eine Genehmigung eingeholt werden. Oben angelangt, genießen Sie eine atemberaubende Aussicht. Bis etwa 150 Meter unterhalb des Gipfels gelangen Sie auch mit einer Seilbahn, der Teleférico del Teide. Von der Bergstation aus führen verschiedene Wanderwege durch die beeindruckende Landschaft.
Im Nationalpark liegt übrigens auch eine Sternwarte: Das Observatorio del Teide, das sich auf die Beobachtung der Sonne spezialisiert hat, befindet sich auf dem Berg Berg Izaña auf 2400 Metern Höhe.
3. Loro Park
Der Loro Park ist einer der schönsten Tiergärten der Welt und zählt zu den touristischen Hauptattraktionen Teneriffas. Im fruchtbaren Norden der Insel wurde er 1972 als reiner Papageienpark eröffnet. Heute bietet er auf einer Fläche von etwa 135.000 Quadratmetern neben tropischen und subtropischen Pflanzenarten nicht nur mehr als 300 Papageienarten und anderen Vögeln ein Zuhause, sondern beherbergt eine Vielzahl von Arten wie Tiger, Jaguare, Alligatoren, Gorillas, Schimpansen, Flamingos und tropische Fische. In einer herrlichen Naturkulisse können Delphine, Seelöwen und Orcas bestaunt werden; auch Tiershows werden geboten. Weitere Attraktionen sind das Pinguinarium und der 18 Meter lange Hai-Tunnel, in dem man verschiedenen Hai-Arten Auge in Auge gegenüberstehen kann.
Die beeindruckenden Parkanlagen und Gärten bieten mit ihrer üppigen Bepflanzung einen ideale Kulisse für den Ausflug in die exotische Tierwelt; mehrere Restaurants sorgen für die kulinarische Verpflegung. Wenn Sie während ihres Teneriffa-Urlaubs auch den Siam Park besuchen möchten, so bietet sich der Kauf eines Kombitickets an, das ihnen lästige Wartezeit erspart. So bleibt Ihnen mehr Zeit für die Erkundung des Parks.
4. Siam Park
Der in der Gemeinde Adeje im Süden Teneriffas gelegene Siam Park ist eins der neuesten touristischen Highlights der Insel und hält ganze fünf Weltrekorde. Er ist mit 185.000 Quadratmetern auch der größte Wasserpark in Europa. Daneben hebt er sich durch seine außergewöhnliche Architektur hervor: er ist das größte im thailändischen Stil gehaltene Gelände außerhalb Thailands und besitzt sogar einen Floating Market. Aber auch viele andere Überraschungen hält der Siam Park für seine Besucher bereit, die bereits am Eingang von einer Gruppe Seelöwen begrüßt werden.
Die üppige exotische Bepflanzung und die orientalische Dekoration geben dem Park ein ganz besonderes Flair. Im Mittelpunkt stehen im Siam Park selbstverständlich die modernen und vielfältigen Wasserrutschen, die ebenfalls neue Maßstäbe setzen. Sie versprechen Badefans ein ganz besonderes Erlebnis – in keinem Wasserpark der Welt gibt es eine so große Auswahl. Die Rutschen gehören zu den spektakulärsten der Welt, auch die Wagemutigsten finden hier einen Nervenkitzel. Im „Tower of Power“ beispielsweise stürzen sie 28 Meter in die Tiefe und rutschen am Ende in einer Glasröhre durch ein Haifischbecken. Aber auch für ruhigere Gemüter lässt sich das richtige Fahrgeschäft finden. So gibt es einen Wasserspielpark für Kinder und ein Wellenbad mit der weltweit größten künstlich erzeugten Welle.
In der Kulisse einer atemberaubenden Pflanzenwelt und thailändischen Architektur können Sie genauso Entspannung wie Spaß und Action genießen. Jung und alt erleben hier ein unvergessliches Badeerlebnis in einer traumhaften Kulisse.
5. Masca
Das kleine Bergdorf Masca, gehörig zur Gemeinden Buenavista, ist eines der schönsten Ziele für Naturliebhaber und Wanderer auf Teneriffa. Nur wenige einfache Häuser schmiegen sich in 600 Metern Höhe inmitten des Teno-Gebirges an die Hänge. Die Ursprünglichkeit des entzückenden Dorfes sowie die atemberaubende Kulisse ziehen immer mehr Aktivurlauber hierher. Erst seit rund 10 Jahren führt eine serpentinenreiche Straße zum Dorf – die Busfahrt hinauf ist selbst ein kleines Abenteuer. Vorher war das Dorf nur zu Fuß oder mit dem Esel zu erreichen.
In kleinen Bars und Cafés können sie selbst zubereitete Köstlichkeiten genießen, während Sie die Blicke über die idyllische Landschaft schweifen lassen – Wolken, die zwischen den Felsen der Schlucht hängen und den Blick aufs Meer behindern, werden vom Wind meist schnell fortgeweht. Auf dem Markt erhalten Sie ortstypische Spezialitäten wie Ziegenkäse, Saft aus Kaktusfeigen, Palmenhonig, einheimische Kräuter, Naturkosmetik und Kunsthandwerk.
Wagemutige und Wanderfreunde sollten auch auf einen Besuch der Masca-Schlucht nicht verzichten. Der Abstieg dauert zwei bis drei Stunden und sollte nur von trittsicheren und gut ausgerüsteten Wanderern unternommen werden. Es empfiehlt sich, sich einer kleinen Gruppe mit Bergführer anzuschließen. Wer lieber entspannen möchte, kann sich auch in der Bucht von Masca einen Strandtag gönnen.
6. Mercado de Nuestra Señora de África
Wer sich in Santa Cruz aufhält, sollte sich auf keinen Fall den Besuch der Markthalle Mercado de Nuestra Señora de África entgehen lassen. Nahe des Zentrums werden hier die ganze Woche über vor allem Lebensmittel verkauft. Die Markthalle wurde von Diktator Franco in Auftrag gegeben und im Kolonialstil errichtet. Sie ist so gebaut, dass die Händler sich stets im Schatten befinden, während die Besucher in der Sonne spazieren. Der farbenfrohe Markt wird vor allem von Einheimischen besucht. Für diese stellt er außerdem ein wichtiges Kommunikationszentrum dar – hier trifft man sich und tauscht sich aus. Touristen sollten, um das typische Flair des Marktes zu genießen, am besten früh aufstehen. Um sechs Uhr morgens öffnet der Markt.
Die Waren, die auf dem typisch spanischen Lebensmittelmarkt angeboten werden, sind von besonders guter Qualität. Hier bekommen Sie exotische Früchte, Nüsse, Gewürze, frischen Fisch, Käse, Fleisch, Kaffee und Gebäck sowie einige regionale Spezialitäten wie Mojo Soßen, Konfitüre, Olivenöl und Tee. Spanischen Schinken gibt es hier genauso wie den köstlichen Ziegenkäse, für den die Kanarischen Inseln berühmt sind. Außerdem erhalten Sie Weine aus den fünf verschiedenen Anbaugebieten der Insel. Zwischen den Läden finden sich auch Cafés, von denen aus sich das bunte Treiben gut beobachten lässt.
Wählen Sie für Ihren Besuch den Sonntag, wenn Sie ein Liebhaber von Flohmärkten sind. An diesem Tag wird ein großer Flohmarkt rund um die Markthalle veranstaltet, auf dem Sie nach Herzenslust stöbern können – es gibt kaum etwas, das sie hier nicht kaufen können. Achten Sie allerdings auf Taschendiebe!
7. Icod de los Vinos
Die Gemeinde Icod de los Vinos im Nordwesten Teneriffas besitzt eine besondere Sehenswürdigkeit: hier steht der älteste Drachenbaum der Welt. Der Drago Milenario gilt nicht nur als Symbol der alten Weinstadt, sondern auch als Wahrzeichen der gesamten Insel Teneriffa. Tausende von Jahren soll der legendenumwobene Baum alt sein. Wissenschaftler schätzen sein Alter auf rund 600 Jahre – da es sich um ein Agavengewächs handelt, kann sein Alter nicht mit Hilfe von Jahresringen bestimmt werden. Der Drago Milenario ist mit sechs Metern Umfang und 17 Metern Höhe nicht nur der älteste, sondern auch der größte Drachenbaum der Welt und die wichtigste Attraktion in Icod de los Vinos.
Die Stadt hat jedoch noch einiges mehr zu bieten: die historischen Herrenhäuser, Kirchen, Klöster und kleinen Paläste bieten eine herrliche Umgebung für Erkundungsgänge. An der kleinen Plaza de la Constitución laden zwei Weinbodegas ein, den regionalen Wein zu probieren. Die Stadt besitzt auch einen kleinen Strand mit feinem, schwarzen Sand. Vor allem Einheimische kommen zum Baden in die Felsenbucht. Rundherum gibt es eine Anzahl von Bars, Cafés, Läden und Restaurants.
In der Nähe von Icod de los Vinos befindet sich übrigens auch die Cueva del Viento (Höhle des Windes), die zu den längsten Lavahöhlen der Welt gehört. Ein Teil der Höhle ist für Besucher geöffnet.
8. Jardin Botánico
Zunächst nur als wissenschaftliche Einrichtung geplant, entwickelte sich der Botanische Garten in Puerto de la Cruz im Laufe der Zeit zu einem wahren Publikumsmagneten. Er wurde schon 1788 angelegt. Zweck der Einrichtung war es, tropische Pflanzen nach und nach an die Verhältnisse des spanischen Festlandes anzupassen. Das Orotava-Tal bietet ideale Verhältnisse für das Pflanzenwachstum; die Verpflanzung anspruchsvoller Gewächse ins mediterrane Spanien scheiterte jedoch stets, wodurch der Park eine ganze Zeit lang der Verwahrlosung anheim fiel. Dass Besucher auch heute noch die Möglichkeit haben, die exotische Pflanzenwelt zu bewundern, ist unter anderem dem Schweizer Gärtner Hermann Wildpret zu verdanken, der den Garten 34 Jahre lang liebevoll betreute.
Heute wird der Jardin Botánico vom Kanarischen Institut für Landwirtschaftliche Forschung geleitet und besitzt neben einer Bibliothek auch ein Herbarium, das nach Voranmeldung besichtigt werden kann. Besucher des Jardin Botanico erhalten bei ihrem Gang durch den Park einen Einblick in die Vielfalt der Pflanzenwelt Teneriffas und können unter anderem Arten bestaunen, die es nur auf dieser Insel gibt. Wasserfälle, Gewächshäuser und Ausstellungsräume tragen zur Vielfalt genauso bei wie viele Vogelarten, die von der üppigen Vegetation in den Park gelockt werden und die man dort sehr schön beobachten kann.
9. Auditorium
Die Konzert- und Kongresshalle Auditorio de Tenerife ist das Wahrzeichen Teneriffas. Das beeindruckende Gebäude im avantgardistischen Stil befindet sich auf einem über 2 Hektar großen Grundstück in der Hauptstadt Santa Cruz direkt am Atlantik. Die Lage zwischen Hafen und dem Parque Maritimo Cesar Manrique bildet eine sehr schöne Kulisse für das besondere Bauwerk.
Es wurde von dem spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfen und im September 2003 feierlich eröffnet. Seit 2011 trägt es zu Ehren des kanarischen Politikers Adán Martín Menis offiziell den Namen Auditorio de Tenerife Adán Martín.
Hier spielt das Orquestra Sinfónica de Tenerife, eines der besten Sinfonieorchester Spaniens. Auf dem weitläufigen Plaza Alisios, von dem das Auditorium umgeben ist, werden auch Open Air-Veranstaltungen dargeboten. Im größten Konzertsaal im Inneren des Gebäudes finden 1658 Zuschauer Platz und können die gute Akustik genießen. Eintrittskarten sind bis zu 48 Stunden vor Veranstaltungsbeginn erhältlich.
10. Playa de las Teresitas
Die Playa de las Teresitas ist einer der bekanntesten und schönsten Sandstrände Teneriffas. Auf den rund 500 Meter langen Badeterrassen genießen Sie kanarisches Flair unter Palmen. Es finden sich viele Bars, auch Liegestühle, Umkleiden und Duschen stehen zur Verfügung – ohne dass der Strand von großen Häusern oder Hotels dominiert wird. Die Lage in der Lagune bietet auch den Vorteil, dass Schwimmer hier nicht mit hohen Wellen rechnen müssen. Dadurch ist es auch ein idealer Strand für Familien mit Kindern.
Der Strand ist nicht natürlichen Ursprungs: in den siebziger Jahren wurden tausende Tonnen hellen Sandes eigens aus der Sahara angeliefert und aufgeschüttet. Während die meisten Badebuchten und hellen Sandstrände Teneriffas im Süden gelegen sind, haben Sie hier die Möglichkeit, östlich der Hauptstadt Santa Cruz auf feinstem Puderzucker-Sand zu entspannen. Wenige Kilometer vom Strand entfernt liegt übrigens das kleine Fischerdorf San Andreas. Dort können Sie in gemütlichen Restaurants besonders schmackhaften Fisch und Meeresfrüchte genießen.