Wer sich auf einer Reise schon mal was eingefangen hat, kann bestätigen: Eine Krankheit kann schnell die Urlaubsstimmung verderben. Wenn Sie sich schon nicht mit dem heimischen Bett trösten können, sollten zumindest die richtigen Medikamente vorhanden sein, um die Schmerzen zu lindern oder eine Wunde zu versorgen. Das Sortiment Ihrer Reiseapotheke hängt teilweise von Ihrem Reiseziel ab. Einige Basics sollten jedoch immer vorhanden sein, egal, wohin Sie fahren.
Wenn es im Magen grummelt
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes gehören zu den häufigsten Reiseerkrankungen. Wichtig ist daher immer, Magentropfen zur Beruhigung der Verdauung mitzuführen. Kohletabletten eignen sich gut bei Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, da Sie die Bakterien im Darm binden und abführen. Bei Durchfall eignet sich außerdem eine Elektrolyt-Glukose-Mischung. Diese gibt es meistens in Form von Pulver, das in Wasser aufgelöst wird. Reiseübelkeit lässt sich mit Medizin in Form von Kaugummis, Tabletten, Kapseln, Sirup oder Zäpfchen bekämpfen. Das enthaltene Antihistaminikum mindert Übelkeit sowie Erbrechen und beugt der Reisekrankheit vor, macht jedoch sehr schläfrig. Wenn es Sie in tropische Gefilde zieht, sollten Sie neben den üblichen Medikamenten für Magen und Darm auch Wasserentkeimungstabletten mitführen
Schutz und Pflege für die Haut
Um Ihre Haut zu schützen, sollten Sie einen Sonnenschutzeinpacken. In Form von Lotions und Sprays gibt es diesen bis Lichtschutzfaktor 50. Bei heftigem Sonnenbrand hilft Hydro-Kortison in Form von Gelen, Lotionen oder Cremes. Gegen Insekten können Sie ihre Haut schützen, indem Sie ein Moskitonetz einpacken. Außerdem können Sie sich mit Sprays und Salben schützen, die in hoher Konzentration jedoch Hautreizungen und Störungen des Nervensystems auslösen können und für Kinder generell ungeeignet sind. Zum Schutz vor Zecken gibt es Lotionen. Gut zur Abwehr von stechenden Insekten sind auch ätherische Ölen wie Citronella, Lavendel und Eukalyptus. Wurden Sie einmal gestochen, verschafft Ihnen eine Zitronen- oder Zwiebelscheibe, kaltes Wasser, verdünntes Essigwasser oder auch ein Eiswürfel Linderung. Auch dafür gibt es spezielle Kühlgele.
Für die Behandlung einer Wunde sollte ein Mittel zur Reinigung und Desinfektion mitgeführt werden, z.B. ein antiseptisches Spray. Einmalhandschuhe sorgen dafür, dass alles steril bleibt. Für kleinere Verletzungen reicht ein Pflaster, größere dagegen sollten mit Verband und steriler Wundauflage verbunden und von einem Arzt versorgt werden. Für wundgelaufene Füße bei langen Wanderungen bieten sich spezielle Blasenpflaster an. Die Blase bzw. die Wunde wird damit vor Verschmutzung geschützt und durch die Gel-Polsterung wird ein Wundschmerz verhindert. Gegen Prellungen, Stauchungen und Muskelschmerzen packen Sie ein Gel mit Diclofenac ein.
Bei Erkältungen helfen auch Naturheilmittel
Für den Fall, dass Sie sich unterwegs eine Erkältung holen, ist ein Nasenspray immer sinnvoll. Abschwellende Nasensprays gibt es mittlerweile auch als Naturheilmittel. Für die leicht verschnupfte Nase reicht ein Nasenspray mit Meerwasser. Um den Husten zu lindern, eignen sich Fencheltee oder Buchweizenhonig sehr gut. Auch für die Lösung des Schleims reichen meist natürliche Mittel wie Efeu, Thymian oder Anis bzw. dessen Tee. Für den Extremfall sollte ein Hustenlöser mitgeführt werden. Für die Linderung von Halsschmerzen gehören Salbeibonbons bzw. Salbeitee in die Reiseapotheke. Ratsam sind stets einige ätherische Öle (z.B. Eukalyptus) zur Inhalation. Zur Linderung von Ohrenschmerzen bieten sich Ohrentropfen an.
Da zu einer Erkältung bzw. Grippe oft Schmerzen und Fieber hinzukommen, sollte immer ein Mittel mit Acetylsalicylsäure mitgeführt werden. (Breitband-)Antibiotika dürfen nur auf ärztliche Empfehlung mitgenommen bzw. eingenommen werden. Besser ist es, mit gesunder Ernährung vorzubeugen, und für den Fall, dass Obst und Gemüse nicht erhältlich sind, die Reiseapotheke mit einigen Vitamin- und Nährstoffpräparaten zu ergänzen.
Einige weitere Utensilien
Eine Schere gehört genauso in die Reiseapotheke wie ein Fieberthermometer, außerdem eine Pinzetteund eine
Zeckenpinzette. Wenn Sie Kontaktlinsenträger sind, nehmen Sie am besten eine zweite Reiseflasche mit Lösung mit. Leitungswasser sollte für die Lagerung der Linsen nicht benutzt werden, als Alternative bietet sich eine selbst hergestellte Kochsalzlösung aus naturbelassenem Salz und abgekochtem Wasser an.
Tipps zur Aufbewahrung der Medikamente
Grundsätzlich sollten Sie alle Medikamente wasserdicht und temperaturgeschützt aufbewahren. Nehmen Sie von regelmäßig einzunehmenden Medikamenten einen Vorrat mit. Auch die Beipackzettel sollten Sie immer mitführen. Kontrollieren Sie außerdem das Verfallsdatum Ihrer Medizin. Wenn Sie mit dem Flugzeug unterwegs sind, gilt: Verteilen Sie die Reiseapotheke auf Check-in- und Handgepäck. Wenn etwas verloren geht, stehen Sie nicht völlig ohne Medikamente da.