Eimer-Trinken, Schlagermusik und wilde Feten am Ballermann: Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Partymeile Mallorcas wenig repräsentativ für die gesamte Insel und ihre faszinierende Vielfalt ist. Statt bis in die Morgenstunden zu trinken und zu feiern, lässt sich auf Mallorca auch die landschaftliche Schönheit genießen – auch unter Wasser.
Jahrelang galt Mallorca hierzulande als Party-Mekka schlechthin, als der Deutschen Zweitwohnsitz. Zwar ist die Insel auch weiterhin ein beliebtes Reiseziel für Feierwütige, doch mittlerweile ist vielen Menschen bekannt, dass Mallorca weitaus mehr zu bieten hat als überfüllte Strände, laute Musik und Alkohol-Exzesse. Wer sich die Zeit nimmt, um Mallorca auch abseits der Platja de Palma und besonders des „Ballermanns 6“ kennenzulernen, wird mit großer Wahrscheinlichkeit schnell dessen Faszination erliegen und im Geiste bereits den nächsten Urlaub auf der spanischen Mittelmeerinsel planen. Und so mancher Urlauber belässt es nicht bloß dabei, sondern verlegt gleich seinen Ferien- oder Alterswohnsitz, manchmal sogar seinen Lebensmittelpunkt nach Mallorca.
Mehr als nur Strand
Für Naturliebhaber ist die Insel ein optimales Ziel für den Urlaub, denn ohne Frage bietet sie wunderschöne Landschaften. Dabei sind es nicht nur Strände, Klippen und Lagunen, die es zu sehen gibt, sondern auch pittoreske Dörfer, die den Charme des ursprünglichen Mallorcas versprühen, Wald und das Tramuntana-Gebirge, durch die eine Wanderung zu Fuß oder auf dem Rad sich mehr als lohnt. Dazu gibt es mehrere Naturschutzgebiete, die eine bunte Pflanzen- und Tierwelt beherbergen. Ornithologen können hier unter anderem den Mönchsgeier sowie verschiedene Reiher- und Hühnerarten beobachten. Wer sich für Wein interessiert, wird ebenfalls seine Freude haben: Zahlreiche Rot- und Weißweine werden hier angebaut. Doch nicht nur zu Lande, sondern auch unter Wasser gibt es einiges zu sehen, so dass Mallorca auch der perfekte Ort für einen Tauchurlaub ist.
Mallorca unter Wasser
Wird von den schönsten und beeindruckendsten Tauchspots gesprochen, fallen häufig Australien, Indonesien, Thailand oder die Karibikinseln. Mallorca hingegen wird selten genannt. Sicher, für die genannten Tauchplätze ist das Wort „atemberaubend“ fast schon eine Untertreibung, aber das schmälert natürlich die eindrücklichen Unterwasserlandschaften im Mittelmeer nicht. Neben zahlreichen Grotten, Riffen und Höhlen können auch Schiffswracks erkundet werden: In der Bucht vor Palma, der Hauptstadt Mallorcas finden sich gleich vier gesunkene Schiffe.
Tauschschulen und Tauchschein
Wer allerdings noch keinen Tauchschein besitzt, sollte Ausflüge dorthin jedoch auf einen späteren Besuch verschieben, denn das Angebot ist auch für Einsteiger sehr vielfältig. Ziemlich jeder Urlaubsort ist auch mit einer Tauchschule ausgestattet, die Kurse reichen von Schnupperangeboten bis hin zu ausführlicherem Tauchunterricht. Die ersten Schritte im Meer gehen dann noch nicht so tief wie bei erfahrenden Tauchern, einen guten Eindruck von der schönen Welt unter der Wasseroberfläche gibt es aber auch so schon. Denn so spannend Schiffswrack oder eine geheimnisvolle Grotte auch sein können, am beeindruckendsten sind Fauna und Flora.
Einige interessante Tauchspots
Ein großer Trumpf ist es, dass viele Tauchplätze zu Naturschutzgebieten gehören, weshalb die Artenvielfalt außergewöhnlich ist. So beispielsweise die Insel Dragonera, die nicht weit entfernt vor Mallorcas Küste liegt. Neben Barrakudaschwärmen und Drachenköpfen können Taucher mit Glück und Geduld Seepferdchen, Rochen, Muränen und manchmal auch Delfinen, Haien, Schildkröten oder Mondfischen begegnen. Gleiches gilt auch für die Insel Cabrera – hier sind die Tauchplätze sehr rar, weswegen früh gebucht werden sollte. Wer ein Faible für Höllen und Grotten hat, sollte auf jeden Fall die Piratenhölle besuchen, die nur über den Unterwasserweg zu erreichen ist. Da die Temperatur in der Hölle nicht sehr hoch ist, sollte der Neoprenanzug nicht vergessen werden. Ob in den vielen Kammern der Höhle noch ein Piratenschatz zu entdecken ist, ist nicht bekannt. Sie sei jedoch nur exemplarisch genannt, denn es gibt noch etliche andere Grotten und Höhlen, wie beispielsweise die Jeronimogrotte, die einen Tauchausflug wert sind. Wer lieber Schiffswracks erforscht, wird hingegen an der Isla del Sec seine Freude haben: Hier liegt nämlich ein gesunkenes U-Boot.