Neben Städten wie Paris, Berlin und Madrid zählt London zu den beliebtesten Kurzurlaubszielen in Europa. Und das aus gutem Grund: Die Stadt hat von Kultur, Geschichte bis hin zu Unterhaltung und Shopping für jeden etwas zu bieten. Aber auch für Feinschmecker gilt die vielfältige Metropole als das reinste kulinarische Mekka. Dies ist hauptsächlich auf die vielen verschiedenen Kulturen und Nationalitäten zurückzuführen, die in London ihre Heimat gefunden haben und traditionelle Gerichte neu interpretieren und so regelrechte Food Trends erschaffen. Wer sich für ein paar Tage in London befindet und seine Geschmacksnerven verwöhnen möchte, sollte an dieser Stelle unbedingt weiterlesen.
Max’s Sandwich Shop (Crouch End)
Besucher sollten sich vom schlichten Namen des Fast Food Restaurants keinesfalls in die Irre führen lassen. Die Sandwiches, die hier auf der Speisekarte landen, sind nicht nur überaus sättigend, sondern punkten auch mit äußerst kreativen und aufregenden Geschmackskombinationen. Versionen wie „Korean Gangster“ beinhalten typisch koreanisches geschmortes Rindfleisch, knusprige Nudeln, Kimchi und Bratensoße. Dabei wird für jedes Sandwich – das eine komplette Mahlzeit zwischen zwei Brotscheiben darstellt – frisches Focaccia-Brot verwendet. Mit der Anzahl an einfallreichen Sandwich-Shops in London verwundert es gar nicht, dass das erste Sandwich aller Zeiten vom Briten John Montagu (dem „Earl of Sandwich“) erfunden wurde, der seine Hände während des Kartenspielens sauber halten wollte.
Amaya (Belgravia)
Ein Aufenthalt in London wäre nicht komplett ohne eine kulinarische Exkursion nach Indien. Amaya ist ideal für alle, die viele kleine Portionen im Tapas-Stil genießen und nebenbei das ein oder andere ausgefallene Cocktail entdecken wollen. Schwarzes Granit, dunkles Holz und Terrakottastatuen sorgen für ein elegantes Ambiente und eine offene Küche gewährt Blicke auf die begabten Köche, die mit Hingabe am Holzkohlegrill arbeiten. Die stilvollen pan-indischen Tapas überzeugen nicht nur geschmacklich, sondern auch mit ihrer Präsentation. Zarte, duftende Hähnchenschenkel mit frischem Kurkuma und Limettensaft und Lammfleischspieße mit Kardamom und Nelken glänzen goldbraun und knusprig gegrillt auf liebevoll angerichteten Tellern. Vegetarier sollten unbedingt das im Haus hergestellte Paneer probieren, ein zarter indischer Frischkäse, der häufig mit Curry serviert wird.
Poppie’s (Spitafields, Soho und Camden)
Wenn es um die besten Fish’n’Chips in London geht, sind sich Touristen und die kritischsten Einheimischen einig: Poppie’s, das seit 1952 die erste Anlaufstelle für frittierte Gaumenfreuden ist, ist einfach unschlagbar und serviert allein schon aufgrund des großen Andrangs die frischeste und knusprigste Ware. Der Fisch wird jeden Morgen vom stadtbekannten Fischhändler Salih geliefert, der bereits seit drei Generationen eines der erfolgreichsten Fischgeschäfte in London führt. Mit drei Standorten kann man Poppie’s kaum verfehlen. Das Ambiente besticht mit kitschigem Retro-Interieur, Jukeboxen und Bedienungen, die sich mit 50-Jahre Uniformen ihren Weg durch die Gänge bahnen. Wer das beliebte britische Fast Food erfunden hat, ist jedoch umstritten: Manche sind der Meinung, dass Geschäftsmann John Lees Pommes und Fisch aus einer Holzhütte verkaufte, während andere glauben, dass der jüdische Einwanderer Jospeh Malin die leckere Kombination im Jahr 1860 ins Leben rief.
The Breakfast Club (Soho)
Herzhaftes, englisches Frühstück ist auf der ganzen Welt bekannt und ist nicht umsonst fester Bestandteil des “Continental Breakfast” vieler internationaler Hotelketten. Das Café „The Breakfast Club“ im 80er Jahre-Stil bietet verfeinerte Versionen des klassischen Frühstücks und ermöglicht auch Vegetariern ein abgerundetes und aufregendes Geschmackserlebnis. Im letzten Jahr servierte das beliebte Café mit mehr als zehn Standorten in London über 928.000 Pfannkuchen. Besonders junge Leute und Junggebliebene fühlen sich im bunten und verspielten Ambiente sofort zuhause. Das erste Café wurde im Jahr 2005 im Stadtteil Soho eröffnet – vom „Full Monty“ bis hin zu Frühstücks-Burritos und Bananen-Pfannkuchen mit salziger Karamell-Sauce bleibt hier kein Gast hungrig.
A Wong (Pimlico)
A Wong steht für Andrew Wong, ein preisgekrönter Gastronom, der sich auf die klassische, chinesische Küche spezialisiert hat. Obwohl die Gerichte an authentisches chinesisches Essen angelehnt sind, entdecken Westeuropäer viele bekannte Geschmäcker und Aromen, die Wärme und eine einzigartige Vollmundigkeit in sich tragen. Ohne prätentiös oder aufdringlich zu wirken, liest sich die Speisekarte wie ein Wegweiser durch eine Theateraufführung. Von Peking-Ente mal anders, süßsauren Rippen und Krabben bis hin zum Hummer mit Zaubersoße – viele Gäste sind von den Speisen so angetan, dass sie das Restaurant mit dem Michelin-Stern gleich mehrere Male besuchen wollen. Auch die Desserts können sich durchaus sehen lassen: Pochierte Meringue mit Früchten und luxuriöse Mochi-Nachtische begeistern Jung und Alt gleichermaßen.
London hat in Sachen internationaler Küche mehr zu bieten als die meisten Hauptstädte der Welt. Also: Ein Besuch lohnt sich alleine schon aufgrund der unglaublich einfallsreichen Gaumenkitzel.