Natürlich bekommt nicht jedes Kind im Urlaub Kopfläuse – im Zweifelsfall ist es aber besser, darauf vorbereitet zu sein und ein passendes Mittel gegen Läuse und Nissen (Läuse-Eier) dabei zu haben. Denn:
- In fremden Ländern gibt es oft eine nicht unerhebliche Sprachbarriere. Schon der Kauf einfacher Läusemittel kann sich da als schwierig erweisen. Wer wüsste schon spontan, was Kopflausbefall auf Spanisch oder Englisch heißt?
- Hinzu kommt, dass die gewohnten Produkte im Ausland nicht immer erhältlich Eltern haben dann die unangenehme Wahl, auf ein fremdes Ersatz-Präparat mit unbekannten Nebenwirkungen auszuweichen oder den Kopflausbefall bei ihrem Nachwuchs zu tolerieren, bis sie wieder zuhause sind.
- Entscheiden sich die Eltern für ein anderes Läuse-Mittel, kommt bei der Anwendung meist ein weiteres Problem hinzu: Der Beipackzettel ist nicht auf jeder Sprache verfasst. Schnell entstehen bei der Übersetzung aus einer fremden Sprache dann Missverständnisse, zum Beispiel die Dauer der Anwendung betreffend.
Befindet sich dagegen in der Reiseapotheke ein Mittel, um die Kopfläuse zu behandeln, entstehen diese Probleme im Urlaub gar nicht erst. Gegebenenfalls müssen jedoch vorher die Einfuhrbestimmungen des Landes geprüft werden.
Tipps zum Behandeln der Kopfläuse
Kratzt sich der Nachwuchs am Kopf, kann das ein Indiz für einen Befall mit Kopfläusen sein. Nun gilt es zunächst, den Verdacht mithilfe eines Läusekamms zu überprüfen. Dabei gehst Du – egal ob im Urlaub oder daheim – am besten wie folgt vor:
- Zunächst die Haare leicht nass machen und eine Pflegespülung hineingeben, denn dann fährt der Kamm leichter durch die Haare.
- Anschließend vom Ansatz bis zur Spitze die Haare kämmen und den Läusekamm an einem weißen Taschentuch abstreifen; darauf sind eventuelle Läuse oder Nissen leichter zu erkennen.
- Nissen ähneln vom Aussehen her Schuppen, jedoch kleben sie fest am Haar; Kopfläuse sind kleine, längliche Parasiten mit grauer oder rötlicher Farbe.
- Besonderes Augenmerk solltest Du dabei auf die Stelle hinter den Ohren, am Nacken und an den Schläfen legen, hier halten sich Kopfläuse bevorzugt auf.
Ist der Befall zweifelsfrei festgestellt, sollten zum Behandeln geprüfte Mittel gegen Kopfläuse und Nissen eingesetzt werden. Davon gibt es prinzipiell zwei verschiedene Arten, beziehungsweise Wirkweisen: Die einen greifen das Nervensystem der Laus an (neurotoxische/chemische Wirkung), die anderen verschließen die Atemöffnungen (physikalische Wirkung).
Die physikalische Methode bietet dabei einen Vorteil: Inzwischen sind Präparate auf dem Markt, die nur eine Stunde oder auch nur zehn Minuten einwirken müssen. Für den Nachwuchs bedeutet das, dass er beim Behandeln der Kopfläuse nicht so lange stillsitzen muss. Hinzu kommt, dass die Inhaltstoffe – zum Beispiel Silikonöle – nicht in den Stoffwechsel des Menschen übergehen.
Wichtig zu wissen:
Egal ob chemisches/neurotoxisches oder physikalisches Läusemittel: Die Behandlung muss nach acht bis zehn Tagen noch einmal wiederholt werden. Der Hintergrund: Die Läusemittel sind beim ersten Mal noch nicht in der Lage, alle Eier (Nissen) zuverlässig abzutöten. Nachdem neue Läuse geschlüpft sind, muss daher noch eine Anwendung erfolgen.
Gibt es im Urlaub wirklich mehr Fälle von Kopfläusen?
Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass sich die Fälle von Kopfläusen nach dem Urlaub häufen. Hersteller von Läusemitteln scheinen im September und Herbst höhere Verkaufszahlen zu verbuchen. Ein möglicher Grund dafür wäre, dass Kinder in den Ferien häufiger miteinander spielen und dabei buchstäblich die Köpfe zusammenstecken. Da Kopfläuse bei einem Kopf-zu-Kopf-Kontakt von einem Wirt zum anderen krabbeln können, wären das also ideale Bedingungen für ihre Verbreitung. Die Sache hat jedoch auch einen Haken: Sie setzt voraus, dass Kinder im Urlaub mehr anderen Kindern mit Kopfläusen begegnen, als Zuhause. Das wird allgemein als eher unwahrscheinlich eingeschätzt.
Möglicherweise liegen die höheren Verkaufszahlen also auch daran, dass einige Eltern einen Kopflausbefall eher zum Ende des Urlaubs behandeln – wenn sie wieder daheim sind – oder ihn zu diesem Zeitpunkt erst entdecken. Denn gerade beim ersten Mal tritt der charakteristische Juckreiz gar nicht auf, der Kopflausbefall wird dann oft zufällig entdeckt.