Die Vereinigten Staaten von Amerika gelten als notorisch kleinkariert, wenn es um die Einreise in ihr Land geht – kein Wunder, liegen die Anschläge auf das World Trade Center vielen noch in aktiver Erinnerung. Als Reaktion darauf wurde das Visa Waiver-Programm eingerichtet: Bürger teilnehmender Staaten haben die Möglichkeit, visumfrei einzureisen, wenn sie vor dem Abflug einen sogenannten ESTA USA-Antrag ausfüllen. Wir zeigen im Folgenden, wie das genau geht und welche Kosten dabei auf Sie zukommen.
Ohne ihn geht nichts – der Reisepass
Jedes Jahr veröffentlicht die Seite Passportindex den sogenannten ‚Global Passport Power Rank‘: Hier wird bewertet, mit welchem Reisepass man in wie viele Länder unkompliziert einreisen kann, ohne dafür ein Visum beantragen zu müssen. Deutschland ist regelmäßig ganz oben dabei; aktuell befinden wir uns gemeinsam unter anderem mit Österreich und der Schweiz auf Platz drei, da ganze 167 Länder visumfrei besucht werden können.
Dafür müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: Wichtig ist etwa, dass der Pass bis zum Tag der Aus- beziehungsweise Weiterreise gültig ist. Wer einen Pass besitzt, der bald abläuft, sollte daran denken, rechtzeitig einen neuen zu beantragen – zwar ist die Einreise auch mit einem vorläufigen Dokument möglich, hier wird allerdings ein Visum verlangt.
Muss rechtzeitig beantragt werden – ESTA
ESTA – also das ‚Electronic System for Travel Authorization‘ – ermöglicht es Bürger der am Visa Waiver-Programm teilnehmenden Staaten, visumfrei in die USA einzureisen. Dafür muss man nur rechtzeitig das ESTA Formular online ausfüllen und die knapp 14 US-Dollar bezahlen und kann daraufhin unkompliziert seine Reise antreten.
Einige weitere Punkte müssen jedoch zusätzlich erfüllt sein: Ähnlich wie beispielsweise in Kanada ist jeder Besucher verpflichtet, genügen finanzielle Reserven mitzuführen, um sich seinen Aufenthalt vollständig leisten zu können. Des Weiteren wird verlangt, ein Flug-, Bus- oder Bahnticket vorlegen zu können, das den Zeitpunkt der geplanten Ausreise bestätigt.
In der Theorie muss das befördernde Unternehmen am ESTA-Programm teilnehmen; praktisch muss man sich hier allerdings bei keiner der internationalen Airlines Sorgen machen.
Obligatorisch für Arbeitnehmer und Schüler – das Visum
Sollten Sie in den Vereinigten Staaten nicht nur Urlaub machen, sondern auch Arbeiten oder Studieren beziehungsweise die Schule besuchen wollen, ist ein Visum Pflicht. Im Gegensatz zum nördlichen Nachbarn ist dieses auch schon dann erforderlich, wenn einer unbezahlten oder gemeinnützigen Tätigkeit nachgegangen werden soll, etwa im Rahmen eines Praktikums.
Leider wurde der einfache und intuitive Prozess der ESTA-Beantragung nicht auch hier implementiert – aktuell dauert die Beantragung auch wegen des umfangreichen Fragebogens deutlich länger und schlägt mit dem zehnfachen Preis zu Buche.