Das Handy ist für die meisten von uns auch im Urlaub ein ständiger Begleiter. Für spontane Schnappschüsse, die auf Facebook mit Freunden geteilt werden, oder für Urlaubsgrüße per SMS an die Daheimgebliebenen wird es gerne zur Hand genommen. Schnell wird dabei vergessen, dass die Gebühren für die Handynutzung im Ausland deutlich höher sind als hierzulande und dass Datenflatrates, mit denen man zuhause unbegrenzt surfen kann, am Urlaubsort nicht gelten.
Damit es nach der Rückkehr nicht zu bösen Überraschungen kommt, lohnt es sich also, sich einen Überblick über die aktuelle Preislage zu verschaffen. Aufgrund der neuen Roamingverordnung der EU gibt es hier einige erfreuliche Änderungen, über die wir Sie in diesem Artikel informieren wollen. Außerdem haben wir ein paar Tipps für Sie parat, wie sie auch im Urlaub günstig mit Ihrem Handy telefonieren können.
Senkung der Roaming-Gebühren in der EU
Die Europäische Union kommt Reisenden innerhalb Europas immer weiter entgegen. Am 1. Juli 2013 ist eine neue Roamingverordnung in Kraft getreten; die Preisgrenze für Telefongespräche, SMS und Internetnutzung wurden gesenkt. Bis 2014 geht diese Preissenkung schrittweise weiter. Die EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, Neelie Kroes, fordert sogar eine vollständige Abschaffung der Auslands-Roaming-Gebühren. Stimmt das Europaparlament dem Entwurf zu, so könnten diese ab 2015 ganz wegfallen. Bis dahin dürfen sich Handynutzer zumindest über fallende Preise freuen.
Die neuen Höchstgrenzen für Roaming-Gebühren
Telefongespräche
Für abgehende Telefongespräche zahlen Sie mit einem deutschen Mobilfunkvertrag innerhalb der EU inklusive Mehrwertsteuer nun maximal 35 Cent die Minute anstatt wie vorher 42 Cent.
Eingehende Telefonate schlagen mit 10 Cent zu Buche; hier wurde die Preisgrenze um 3 Cent pro Minute gesenkt.
SMS
Nach wie vor sind eingehende SMS kostenlos, wenn Sie sich im europäischen Ausland aufhalten. Für das Versenden einer SMS zahlen Sie maximal 11 Cent und sparen so 2 Cent pro SMS im Vergleich zu vorher.
Internet
Pro Megabyte Datentransfer liegt die Preisgrenze nun bei 54 Cent. Eine kundenfreundliche 1-kB-Taktung ist vorgeschrieben. Hier wurde der Rotstift am kräftigsten angesetzt: bis Anfang Juli kostete die mobile Übertragung von Daten noch 83 Cent.
Tipps und Wissenswertes rund ums Roaming im Ausland
Wo gelten die neuen EU-Tarife?
Die neuen Preisgrenzen gelten in der Europäischen Union einschließlich Liechtenstein, Norwegen und Island. In Ländern außerhalb der EU wie der Türkei oder der Schweiz hingegen gelten oftmals deutlich höhere Tarife.
Der Cut-off-Mechanismus
Der Cut-off-Mechanismus wurde eingeführt, um Nutzer vor einer überraschenden Schock-Rechnung zu bewahren, die zum Beispiel dadurch entstehen kann, dass über ein Smartphone ungewollt eine Datenverbindung hergestellt wird. Bemerkt der Nutzer dies nicht, können schnell Rechnungen von mehreren Tausend Euro zustande kommen – so war es zumindest bisher. Der Cut-off-Mechanismus, der europaweit bereits in Kraft war, wurde nun weltweit eingeführt. Ab einem Limit von 59,50 Euro wird die Datenverbindung des Nutzers automatisch gekappt. Bei 80 Prozent Verbrauch des Datenvolumens wird dieser benachrichtigt. Die Preisgrenze kann individuell angepasst und sowohl erhöht als auch gesenkt werden. So können Sie endlich unbesorgt surfen.
Auslandsoptionen fürs Datenroaming
Informieren Sie sich bei Ihrem Mobilfunkanbieter über Optionstarife fürs Datenroaming im Ausland, die flexibel zum bestehenden Vertrag hinzugebucht werden können! Wer auch im Urlaub das Internet gerne auf dem Handy nutzt, kann hier einiges sparen.
Prepaidkarte des Reiselandes
Eine weitere Möglichkeit für Sparfüchse besteht darin, sich im Urlaubsland eine günstige Prepaidkarte zu besorgen und dort zu nutzen.